Mittwoch, 8. Februar 2012

This used to be my playground

The times they are-a changin'. Man wird älter. Die Interessen ändern sich. Die Prioritäten. Von 2006 bis 2009 war unter dieser Webadresse ein Blog zu finden, der sich mit dem Leben in München auseinandersetzte. Manchmal mit der Stadt und ihren Stätten kuschelte. Sich manchmal an ihnen rieb. Immer aber so etwas wie Liebe empfand für die Isarstadt. Letzteres hat sich nicht geändert, aber die Zeit für ausführliche Strawenzeleien durch die Stadt wurde immer knapper. Irgendwann hatte der Autor nicht mehr den Drive, den Blog regelmäßig zu füttern.  Er schluderte mit den Backups der Bloginhalte und fuhr irgendwann sein Server-Abo so weit herunter, dass plötzlich alles perdu war. Site not found. Aber: Wurscht.

Nehmen's doch Platz. Hier? Naa, einen Tisch weiter bitt'schön.
(Bild: isarstadt.de)
Nun juckt es einen, wenn man ein waschechter Internet-Vollschreiber ist, aber freilich irgendwann doch wieder derart unter den Fingernägeln, dass eine neue Plattform her muss. Facebook, Twitter, Google+ - macht alles viel Spaß, aber der Content, der diese Netzwerke nährt, muss woanders stehen. Also: Ein neuer Blog. kindie rocks heißt er und spiegelt thematisch ganz gut die oben angesprochenen gewandelten Prioritäten und Interessen wieder. Wahrscheinlich spricht er nicht dieselben Leser an wie isarstadt.de seinerseits - aber ich würde mich freuen, wenn trotzdem mancher von Euch mal rüberschaut!

Und weil man nach ein paar Jahren auch immer mal gerne wieder die alten Fotobücher rauszieht und sich amüsiert (oder gruselt), wie der Haarschnitt damals aussah und die anderen Leute und das Leben überhaupt, habe ich doch noch mal in allen Schubladen gesucht und ein paar alte isarstadt.de-Texte sowie den Weißwurscht-Header auf CD-ROM gefunden. Statt die Domain also ganz flachliegen zu lassen, werde ich hier peu à peu ein paar Eindrücke von damals - quick and dirty mit blogger.com - hochladen. Ein bisserl schicker sah isarstadt.de seinerzeit schon aus (bilde ich mir zumindest ein) und das wahre Leben tobte freilich in den leider verlorenen Kommentaren. Aber das alles wieder herzustellen, wäre doch zuviel Liebesmüh. Deshalb: Schön, dass Ihr da sein. Und jetzt geht's bitt'schön weiter!

Donnerstag, 11. Januar 2007

In den Speckfalten der Lederhos'n

…fühlt sich das Wiki-Projekt sub-bavaria.de daheim. Wie der
Name schon andeutet, geht es hier um den Underground, die
bayrische Subkultur, die jenseits von Stoibers sprichwörtlich
gewordenem Laptop (auch digitale) Blüten treibt. Ein Geheimtipp
ist das vor gut eineinhalb Jahren gestartete Internet-Lexikon
nicht mehr, wie Zugriffszahlen von 10.000 Visits im Monat und
die Verortung im Zündfunk-Umfeld beweisen. Aber ein bisserl
bekannter darf das Angebot ruhig noch werden – schließlich lebt
ein Wiki ja von der aktiven Beteiligung seiner Leser.
Punks aus Niederbayern
Anders als beim großen Streber-Bruder Wikipedia geht es bei
sub-bavaria.de weniger ums gezielte Nachschlagen im Goldschnitt-
Lexikon (das funktioniert aber natürlich auch) als ums Stöbern in
spinnennetzverhangenen Kellern. Empfehlung für Experimentier-
freudige: Die Funktion “Zufälliger Artikel”. Wer sich erst einmal in
das Angebot vertieft hat, wird sich fragen, wie er bisher ohne das
Wissen um illustre niederbayrische Punk-Bands der 1980er leben
konnte und freut sich über Insider-Infos zu legendären Gestalten
und Gestaltern, Kneipen und Tanzböden wie etwa “Café Größen-
wahn
” oder “Babalu“.
Wild wachsendes Wiki
Den besonderen Reiz von sub-bavaria.de macht die Subjektivität
der Artikel aus. Wo nicht Millionen selbsternannter Moralwichtel
über die letztgültige und im Endeffekt doch nur wieder im Auge
des Betrachters liegende Richtigkeit eines jeden Eintrags wachen
und sich kappeln, gedeiht der Wildwuchs, ist Platz für Anekdoten
und vielleicht auch frei Erfundenes. Und genau darum geht es doch
in der Subkultur. Also: Support your local Wiki!
———————————————————————–
Tipp für heute: Vernissage für den schottischen Künstler Gregor
Wright (Jahrgang 1975 – unbedingt die Website des Künstlers an-
schauen!) in der Galerie Ben Kaufmann, ab ca. 19 Uhr (Amalienstraße
14, Tel. 28675557).  

Mittwoch, 10. Januar 2007

If life gives you lemons...

... make lemonade! Die Mitglieder der Hamburger Band Goldene
Zitronen
, deren Song "Wenn ich ein Turnschuh wär" unlängst
von Münchens bestem Radiosender M94,5 auf einen der vor-
deren Plätze der Jahrescharts 2006 gewählt wurde (zu Recht),
sind umtriebige Menschen. Während Rocko Schamoni mit sei-
nem Buch "Dorfpunks" schon fast in Bestseller-Regionen
vorgestoßen ist (und kürzlich vom SZ Magazin porträtiert
wurde), führt sein Weggefährte Schorsch Kamerun aktuell
Regie an den Kammerspielen. Nicht sein erster Ausflug ans
Theater - aber eine Premiere für München.


Empfehlungen aus der toten Hose
Das Stück heißt "Macht und Rebel" und basiert auf einem Ro-
man des Norwegers Matias Faldbakken, erschienen im allgegen
wärtigen blumenbar Verlag. Zumindest bei den Literatur-
Kritikern
kam das Buch nicht gerade gut an und auch der Voran-
kündigungstext der Kammerspiele klingt reichlich verschwurbelt.
Ferner verstörend: So gegensätzliche (oder auch nicht?) Theater-
spezialisten wie die Toten Hosen und die Rezeptionisten des
Hotels "Erb" in Parsdorf legen uns das Stück besonders ans
Herz...
Wollen wir's versuchen?
Auf der anderen Seite: Die Herren Kamerun und Josef Bierbichler
(der ja auch gerade im Kino in "Winterreise" zu sehen ist) auf der
Bühne zu sehen, ist einen Versuch wert. Das denken sich im
Übrigen offensichtlich viele Theaterbesucher, denn vergangene
Vorstellungen waren restlos ausverkauft. Und die blumenbar-
Connection ist eh immer für einen Hype gut. Für die Vor-
stellung heute Abend (20 Uhr, Kammerspiele Neues Haus
,
Falckenbergstraße 1, Tel. 233 966 00) Karten kaufen lohnt sich
also, zumal die Spielstätte nicht gerade groß ist. Für Unent-
schlossene hier noch ein Interview mit Schorsch Kamerun aus
dem Kulturmagazin "Applaus". Und: Am 4. Februar wird das
"Macht und Rebel" nochmal aufgeführt.  

Dienstag, 9. Januar 2007

Aber britschön!

Dass es ein Club auf zehn Jahre Bestehen bringt, ist an sich
noch nicht wirklich der Rede wert. Siehe Muffat, Nachtwerk, Soul
City
oder Backstage, um nur ein paar zu nennen - letzteres feiert
im Übrigen in diesen Tagen bereits den 16. Geburtstag, darf sich
also endlich legal ein Bier an der Bar bestellen (Geburtstagspro-
gramm im Backstage 10. bis 14. Januar mit ermäßigten Preisen).
Dass sich eine Lokalität aber die ganze Zeit über kaum einen Deut
verändert, dass weder am Konzept noch am Inventar größere
Korrekturen vorgenommen werden (das Backstage musste in der
Zwischenzeit immerhin umziehen), dass also (im positiven Sinne)
über eine Dekade hinweg recht stur derselbe Stiefel gefahren wird,
ist schlichtweg beeindruckend. Zumal, wenn man damit unge-
bremst Erfolg hat.
Steht’s Ihr auf der Gästeliste?
Die Rede ist hier - natürlich - vom Atomic Café. Sieht man einmal
vom P1 ab, dürfte das Atomic wohl der bekannteste Laden Mün-
chens sein. Und das bis weit über die Grenzen der Stadt hinweg.
Neider fügen an, dass sich die beiden Adressen hinsichtlich ihrer
strengen Einlass-Politik auch kaum unterscheiden - legendär
der als “Löwenbomber” bekannte Atomic-Türsteher (der sogar
eine eigene - wenn auch nicht mehr ganz aktuelle - Homepage
betreibt). Und wahrscheinlich macht es ja wirklich einen Teil des
Reizes aus, dass sich hier eine halbwegs geschlossen auf-
tretende Zielgruppe als verschworene Gemeinschaft präsentiert.
Mehr als nur Frisuren
Aber natürlich ging und geht es im Atomic nicht allein um die
richtige Frisur, wie die auf der Website veröffentlichte Liste
aller Bands, die in den vergangenen zehn Jahren auf der Atomic-
Bühne gestanden sind, verdeutlicht. Und nicht zu vergessen
natürlich auch die großartigen Sampler (French Cuts, Beat-
schuppen) auf dem hauseigenen Label Panatomic. Am besten
selber hingehen, früh da sein kann nicht schaden: Ab heute
bis zum 22. Januar feiert das Atomic sein Jubiläum.
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Auch heute: Feiner Pop und Folk mit Maria Taylor, Kristofer
Aström
und Wolke. Motto: “Sit down and sing”. Ab 19:30 Uhr
im Ampere (Muffatwerk, Zellstraße 4, Tel. 45 875 010)

Montag, 8. Januar 2007

Aller Anfang. Oder: Never being boring

Es gibt Menschen, die behaupten, in München sei nichts los. Dass
das Quark ist, beweist schon ein flüchtiger Blick in die Programm-
hefte: Montag Kino, Dienstag Konzert, Mittwochs ein neues
Lokal, am Donnerstag ins Theater, am Freitag eine Vernissage
und danach noch in die Kneipe, Samstag was Trinken gehen, dann
in die Disse und zum Schluss vielleicht ein Absacker, am Sonn-
tag ins Museum und am Abend den “Tatort” mit Freunden schauen.
Und, ach ja, schlafen und arbeiten gehen oder studieren oder was
auch immer müssen wir ja auch noch.


Irgendwas ist immer los
Los ist in der Stadt also immer irgendwas. Langweilig ist man allen-
falls selbst. Die Kunst besteht darin, alle spannend klingenden Ver-
anstaltungen irgendwie mit dem eigenen Terminkalender in Einklang
zu bringen. So wenig wie möglich zu verpassen, aber auch nicht
jedem Hype hinterherzuhecheln. isarstadt.de hat es sich deshalb
zum Ziel gesetzt, jeden Tag ein paar wenige Veranstaltungen aus
dem unübersichtlichen Angebot herauszupicken und hier im Blog
vorzustellen. Klingt simpel. Und ist es im Prinzip auch. Quasi ein
paar gute Tipps unter Freunden. Die Voraussetzung, damit das
Ganze gelingt ist aber, dass die Leser isarstadt.de vertrauen. Dass
sie sicher wissen, dass sich da jemand richtig gut in München aus-
kennt. Immer am Ball bleibt. Die Stadt liebt. Das tun wir!
isarstadt.de ist Euer Freund!
Kurz zum Hintergrund der isarstadt.de-Redaktion: Wir leben alle
schon lange oder sogar immer in München. Uns würden keine zehn
Pferde nach Berlin oder sonstwohin bringen ;- ). Wir haben alle
einen journalistischen oder publizistischen Hintergrund. Das heißt,
wir werden unser Bestes tun, damit auf isarstadt.de keine Blog-
typische Selbstbespiegelung oder wild pöbelnde Abrechnungs-
Lyrik stattfindet. Klar, isarstadt.de ist subjektiv in der Auswahl der
Empfehlungen, in der Bewertung. Aber mögen wir nicht genau das
an unseren besten Freunden?
Viel Spaß mit isarstadt.de!!!